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Vom lieben und sich lieben lassen

Aktualisiert: 8. Dez. 2023

"Der Hunger nach Liebe ist viel schwieriger zu beseitigen als der Hunger nach Brot." Mutter Teresa



Seit etwa zwei Jahren ist die gesellschaftliche Gegenwart von dem besonderen Gefühl eines krisenhaften Übergangs geprägt. Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen, dazu die Klimadebatten, der Krieg in Europa, die immer fragileren wirtschaftlichen Zukunftsaussichten und die Fragen nach mehr Sicherheit.


Hinzu kommen die gesellschaftlichen Entwicklungen, wie die Digitalisierung und ihre psychosozialen Folgen. Oder der Verfall traditioneller Beziehungsformen im privaten und öffentlichen Raum sowie die Diskriminierung verschiedener Personengruppen.


Wie gut, dass die großen Krisen der Vergangenheit die Menschheit immer wieder beim Eintritt in ein neues Zeitalter unterstützt haben. Denn wir leben heute nicht in einer Umbruch-, sondern in einer Transformationsstimmung. Wie der Übergang von der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft. Oder vom Mittelalter zur Neuzeit.


Was ich wahrnehme, ist, dass sich die Menschen heute in einer Phase der Selbstoptimierung befinden. Reine Nabelschau, auch bei mir. Wir Menschen sind in einem Kollektiv unterwegs, es gibt keine reine Autonomie, oder? Wenn Menschen sich zugehörig fühlen wollen, müssen sie einen Teil ihrer Autonomie aufgeben, um die Farbe der jeweiligen Zugehörigkeit annehmen zu können. Dabei die eigene Farbe nicht aufzugeben, ist die große Kunst. Das soziale Kollektiv aber hat unser ganzes Denken still und leise in die eine Farbe eingefärbt, die wir nie wollten. Die Farbe der allgemeinen, gesellschaftlichen Narkotisierung, die uns sanft in den Schlaf versetzt.


Der Mensch ist jetzt bei der Selbstbezogenheit stehen geblieben. Er will besser, schneller, klüger, schöner, heiler, reiner werden und schließlich Gott sein. So einfach hat er es sich gedacht, der Mensch. Das Geschöpf will den Schöpfer loswerden. Das kann nicht gut gehen.


All das hat uns einsam und egoistisch gemacht. Da kommen uns die Krisen gerade recht. Zu unseren Gunsten. Der Start für eine Transformation, hin zum eigentlichen Sinn des Menschen. Vor aller Zeit als Grundstein gelegt. Der Sinn zu lieben und sich lieben lassen. Und da wären wir bei der Aussage von Mutter Teresa angelangt. "Der Hunger nach Liebe ist viel schwieriger zu beseitigen als der nach Brot." Hier zeigt sich das ganze Ausmaß der Misere. Es mag sich wie ein Rückschritt anfühlen, aber das ist es nicht. Es ist ein Neustart. Wir sind wieder beim 1. Gebot angelangt. Du sollst deinen Gott lieben von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst. So einfach ist das. Also tue es einfach. Sich frei für die Liebe entscheiden. Gerade jetzt und diese Liebe in sich selbst zuzulassen, damit das, was Heilung sucht, zuerst in uns heilen kann. Und die Welt dabei lernt, dass die Liebe einen Namen hat.


Barbara Benz

verheiratet, Jahrgang 1974, 4 Kinder

wohnhaft in Balgach

Leiterin FRAUENzeit (Sept. 2022 bis Nov. 2023) & Gedankencoach

www.cfc.ch/erfahren/mitarbeiter/?item=barbara-benz

www.dergedankencoach.com


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